Zeittafel zur Geschichte von Wittlaer 1144 Erste
urkundliche Erwähnung Wittlaers: König Konrad III. bestätigte dem
Kanonissenstift Vilich bei Bonn alle Rechte und Besitzungen, darunter im
Dorf Wittlaer „eine Kirche mit dem ganzen Zehnten, zwei Fronhöfe und
außerdem noch 14 (dienst- und zinspflichtige) Hofstellen". Die
hier genannte Kirche (St. Remigius) war vermutlich zu dieser Zeit
bereits Pfarrkirche. 1176
Zweite
Erwähnung Einbrungens. Die erste Erwähnung erfolgte bereits in einer
nicht datierten Quelle zwischen 1090 und 1120. 1183 Das
Stift Vilich erwarb den Wildbann und damit die freie Verfügung
über den Vilicher Wald Buchinverlo (Dicker Busch) in Wittlaer. 1195
Päpstliche Bestätigung
aller Rechte und Besitzungen für das Stift Vilich wie 1144. 1213
Das Stift Vilich kaufte Land in Wittlaer und ließ es dann mit großen
Kosten roden und
urbar machen. 1247 Erste
Erwähnung der oberen Mühle, der sog. „Pfaffenmühle", in
Einbrungen. Sie war in geistlichem Besitz und gehörte zum Stift
Kaiserswerth. 1282
Zweite
Erwähnung Winkelhausens. Die erste Erwähnung erfolgte bereits in einer
nicht datierten Quelle aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1310 Erste
urkundliche Erwähnung von Bockum. Hier besaß das Stift St. Gereon zu Köln
umfangreiche Besitzungen. Dreizehn Höfe im Kirchspiel Wittlaer waren
von ihm abhängig. 1392 Erste
Erwähnung des Kunigundengutes in Wittlaer, das sich im Besitz des
Stiftes St. Lambertus in Düsseldorf befand. Auf dem Gelände steht
heute Haus Blank, Pastoratsweg 30. 1431 Erste
Erwähnung der St.-Sebastianus-Bruderschaft in einem Bericht des Pastors
Jacobus Mitteldorpff über die Fronleichnamsprozession von Wittlaer.
Danach begleiteten die Schützen die Prozession von der Kirche aus über
Bockum nach Groß‑Winkelhausen und zurück. 1436
Bericht
über die Fronleichnamsprozession im Pfarrdorf Wittlaer von Pastor
Jacobus Mitteldorpff, der uns in einer Abschrift aus dem Anfang des 17.
Jahrhunderts erhalten geblieben ist. 1437 Erste
Erwähnung der Kaldenberger Hofes in Einbrungen, auch Hof zu Einbrungen
genannt. 1451 Erster
Nachweis über das Bockumer Hofgericht. Eine Aufzählung aus diesem Jahr
nennt 13 Höfe im Kirchspiel Wittlaer, die zu diesem Gericht gehörten:
Hannesplatz (Platzgut), Junggesellengut, Sibels, Sibelkens, Kevers (Schmitzgens),
Alte Gate, Morren (Meifels), Stremen (Striemen, Clouten), Gumpers (Ellers,
Kessels), Rosenwaldt, Dinklaken, Calchemsgut (Stecken) und Auf der Gaten
(Beek). Die Aufgaben des Hofgerichts waren u.a. das Einsammeln von
Zinsen und Abgaben sowie das Testieren von Veräußerungen. 1464 Erste
Erwähnung des Wingartsguts zu Wittlaer, das dem Herzog Gerhard von Jülich‑Berg
und seiner Gattin Sophia von Sachsen gehörte. Das Gut lag auf dem Gelände
„Auf der Schanz" nördlich des Melbeckhofes. 1520 Erste
Erwähnung des Clutenhofs in Bockum, der sich im Kaiserswerther
Stiftsbesitz befand. 1618 Erste
Erwähnung des Hofes zu Bockum, der dem Landesherrn gehörte. 1635 Die
Kalkgilde zu Wittlaer, ein vertraglicher Zusammenschluß von
Kalkschiffern, Kalkbrennern und Kalkkaufleuten, wurde wahrscheinlich in
diesem Jahr gegründet. Jährlich am ersten Sonntag nach Neujahr
versammelte sich die Gilde in Wittlaer im Hause von Paul Heckermann
(heute Brands Jupp). Der
Dreißigjährige Krieg machte auch vor Wittlaer nicht halt. Aus dem
Jahre 1635 ist z.B. folgendes bekannt: Plünderungen der Höfe, Mißhandlungen
und Gefangennahme von Bewohnern. Ein Kriegsschiff lag längere Zeit vor
Bockum. Die Bockumer Fischer sollten ihre Nachen abgeben und die
Soldaten kostenlos versorgen. 1649
Pfalzgraf
Wolfgang Wilhelm schenkte den Jesuiten in Düsseldorf das zwischen
Wittlaer und Kaiserswerth gelegene Werth, auch Galgenwerth oder
Wittlaerer Werth genannt, zur Aufbesserung ihrer Einkünfte. 1675 Erste
Erwähnung der Wittlaerer Schule. 1708 Die
Pfarrkirche St. Remigius erhielt einen neuen Hochaltar. 1712
Beendigung
des Prozesses gegen die Räuber und Mörder des Siechenhauses am
Froschenteich. Noch im selben Jahr wurde der Abriß des dortigen
Siechenhauses durch Kurfürst Johann Wilhelm verfügt. 1739 Das Adelsgeschlecht von Winkelhausen erlosch in der männlichen
Linie, als Karl Franz Graf von Winkelhausen unverheiratet starb. Erbin
wurde seine Schwester Isabella Johanna Maria, die mit Edmund Florenz
Cornelius Graf von Hatzfeldt-Wildenburg -Weisweiler verheiratet war. Der
gesamte Familienbesitz Winkelhausen ging damit in den Besitz der Grafen
von Hatzfeld-Wildenburg-Weisweiler über, zu dem auch Schloß Kalkum gehörte. 1768 Die Landesregierung kaufte das zwischen Wittlaer und
Kaiserswerth gelegene Wittlaerer Werth von den Jesuiten zurück. 1781 Das außergewöhnliche Rheinhochwasser überschwemmte die Dämme
und verwandelte die Felder zwischen Bockum, Mündelheim und Huckingen in
einen riesigen See. 1795
Johann
Wilhelm Heinzen wurde zum Pfarrer in Wittlaer ernannt. Pastor Heinzen
erwarb sich überaus große Verdienste um des Schulwesen. Sogar König
Friedrich Wilhelm von Preußen sprach ihm in einem Kabinettsschreiben
seine Anerkennung aus. Von 1821 bis zu seinem Tod 1840 war er als
Pfarrer an St. Lambertus in Düsseldorf tätig. 1799
Außergewöhnlich
starkes Hochwasser im Februar. Die Bewohner von Mündelheim, Serm,
Huckingen und Lohausen flohen mit ihrem Vieh in die höher gelegenen
Orte Wittlaer und Bockum. Auch zahlreiche Häuser in Bockum standen
unter Wasser, einige wurden total zerstört. 1802
Anstellung des ersten
geprüften Lehrers Wenzel Wotruba in Wittlaer. Fertigstellung des neuen
Pfarrhauses am heutigen Pastoratsweg. Treibende Kraft für den Neubau
war Pastor Johann Wilhelm Heinzen. Aufhebung des Stiftes St. Gereon
in Köln. Die Besitzungen des Stiftes in Bockum wurden konfisziert und
an Privatpersonen veräußert. 1804
Aufhebung
des Stiftes Vilich. Die ersten exakten Karten (sog.
Urkataster) von Wittlaer, Bockum und Einbrungen sind im Auftrage der
französischen Regierung fertiggestellt worden. Anlegung eines neuen
Friedhofes an der heutigen Bockumer Straße. 1808
Verkauf des Wittlaerer
und Verloer Hofes an den Grafen von Spee. 1809
Einführung
des französischen Franc im Großherzogtum Berg und damit auch in
Wittlaer, Einbrungen und Bockum. Aufhebung
der Kalkgilde durch die napoleonische Verwaltung. 1815
Preußen nahm das Großherzogtum
Berg in Besitz (Rheinprovinz) 1816
Bildung
des Landkreises Düsseldorf, zu dem auch Wittlaer, Einbrungen und Bockum
gehörten. Das
erste Dampfschiff auf dem Rhein. 1829
Verkauf
des Wittlaerer Hofes an Heinrich Waldbröhl. 1833 Mit
der Erhebung Huckingens zur selbständigen Pfarrei verlor die Pfarre
Wittlaer einen Teil ihres Pfarrgebietes, nämlich Großenbaum. 1838 Im
Januar fror der Rhein zu. Die Bewohner von Nierst kamen zu Fuß über
den Rhein zum Besuch der Messe in Wittlaer. Vertrag zwischen dem Möbelschreiner
Wilhelm Bellut aus Bilk und der Pfarre Wittlaer zur Herstellung eines
neuen Hochaltars für die Kirche. 1839
Johann Wilhelm
Schirmer wurde zum Leiter der Landschaftsklasse der Düsseldorfer
Akademie berufen. Von ihm stammen wohl auch die frühesten bildnerischen
Darstellungen unserer heimatlichen Umgebung: „Die Lintorfer
Heide" und „Der
Kalkumer Wald". 1845
Das
Rheinhochwasser berührte den obersten Rand des Dammes. Die Bockumer
Bauern flüchteten mit ihrem Vieh in die höher gelegenen Teile des
Ortes. 1848
Extrem niedriger
Wasserstand des Rheins im Januar. Alle Brunnen in Wittlaer und Bockum
waren ohne Wasser. 1852
Seit
einigen Jahren arbeiteten Kinder aus Wittlaer, Bockum und Einbrungen in
Kaiserswerth in Zigarettenfabriken und am Webstuhl. 1852 wurde auch der
erste Webstuhl in Wittlaer aufgestellt. Die
Personenpost zwischen Düsseldorf, Kaiserswerth und Huckingen durfte an
folgenden Haltepunkten Reisende aufnehmen-. in Wittlaer „am Jäger"
beim Wirt Bertrams und „am
Froschenteich" beim Wirt Hermann Schauf. 1853
Ein
nächtliches Unwetter mit Hagelschlag. In der Wittlaerer Kirche gingen
80 Scheiben
zu Bruch. Große Verheerungen auf den Feldern, besonders am Dicken Busch
und dem Verloer Hof. Familie
Peter Jaegers aus Bockum wanderte nach Amerika aus. Der Bruder Johann
des Peter Jaegers war schon einige Jahre zuvor ausgewandert. Große
Trockenheit und Kälte gegen Ende des Jahres. Alle Brunnen waren ohne
Wasser. Am 30. Dezember war der Schnee bis zu 3 Meter hoch. Farblithographie
„Gasthaus in Wittlaer" (heute „Brands Jupp") von August
von Wille. Die Düsseldorfer Maler entdeckten das reizvolle Dörfchen
Wittlaer und die hiesige typische Niederrheinlandschaft. 1855
In
Wittlaer, Bockum und der weiteren Umgebung wurden Bohrversuche nach Steinkohle
durchgeführt. Der
Besitzer des Wittlaerer Hofes verkaufte das Grundstück „An der
Schanz" an ein Konsortium, das an dieser Stelle ein Hüttenwerk
bauen wollte. Auf diesem Gelände steht heute das Duisburger Wasserwerk. Gründung
der „Ruhrorter Bergbau- und Hüttengesellschaft". Diese
Aktiengesellschaft mit Sitz in Ruhrort wollte eine Hochofen-Anlage in
Wittlaer bauen sowie Steinkohlefelder kaufen und abbauen. 1856
Das
Projekt einer Hochofen-Anlage in Wittlaer, „das so lange die Einwohner
beschäftigte", wurde aufgegeben. 1858
Infolge des sehr
niedrigen Rheinwassers hatten die Brunnen in Wittlaer und Bockum mehrere
Monate kein Wasser. Gründung
des Deichverbandes Bockum, Serm, Mündelheim. 1868
Der Gemeinderat von
Bockum, lehnte die Einstellung einer weiblichen Lehrkraft für die
Schule einstimmig ab. 1872
Gründung des
Kirchenchors St. Cäcilia. Der Wittlaerer Pfarrer Franz Frank gab 1872
bekannt, einen Verein zu gründen, der sich der Pflege des kirchlichen
Gesangs annehmen sollte. Am 10. Februar 1873 kam ein Gesangverein
zustande, der aus folgenden Personen bestand: Pfarrer Frank, Protektor,
Lehrer Schulte, Diri
gent, Peter Bertrams, Josef Blomen-kamp, Josef Brand, Carre,
Jacob Kremer, Johann Dahmen, Paul Gries, Wilhelm Hagen, Hermann Issel,
Anton Jägers, Andreas Lobeck, Franz Peters, Johann Santen, Johann
Siepenkothen, Johann Schrnitz, Heinrich Zensen, Laurenz Rütten. 1874
Die
Preßspan- und Pappenfabrik „Stöcker und Kuhlen" („Papiermühle")
in Einbrungen nahm ihren Betrieb auf. 1878 Ein
10 bis 15 Sekunden dauerndes starkes Erdbeben erschütterte Wittlaer und
das Niederrheingebiet
im August des Jahres. Ein zweiter, weniger heftiger Erdstoß folgte fünf
Minuten später, ein drittes Beben nach anderthalb Stunden. 1894
Änderung der
Pfarrgrenzen, die den Grenzen der Zivilgemeinden angepaßt wurden. Die
Pfarre Wittlaer verlor durch diese Grenzregulierung die Höfe Böckum
und Kesselsberg sowie die Sandmühle
an die Pfarre Huckingen und im Dorf Rahm zwei Häuser an die Pfarre
Angermund. Die Pfarre Wittlaer gewann in Einbrungen
den Besgeshof oder Wassenberger-hof,
die angrenzende Mühle sowie die Häuser im Einbrunger Feld. Der
Maler Arthur Kampf, Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf,
kaufte den Honnenhof in Bockum vom Ackerer Caspar Velder. 1896
Gründung
des Spar- und Darlehenskassenvereins Wittlaer-Bockum. 1897
Im
Rahmen einer Flurzusammenlegung, überwiegend in der Gemeinde Bockum, wurden
die Felder neu verteilt. 1899
Bei
der Posthilfsstelle Bockum wurde der Telegraphenbetrieb und
Unfallmeldedienst eingerichtet. 1900
Eröffnung der
Kleinbahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg. Wittlaer wurde
dadurch an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Die Fahrten der
Personenpost wurden auf der Strecke zwischen Düsseldorf, Kaiserswerth und
Huckingen mit der Eröff-nung des Bahnverkehrs eingestellt. Der
Maler Professor Arthur Kampf, der einem Ruf an die Königliche Akademie
der Künste in Berlin gefolgt war, verkaufte den Honnenhof in Bockum an
den Düsseldorfer Fabrikbesitzer Franz Sievert. 1902
Die
Düsselthaler Anstalten (Graf-Recke-Stiftung) bezogen im Rahmen der
Verlegung ihrer Heime aus Düsseldorf den Lindenhof in Einbrungen.
Beginn des land wirtschaftlichen
Erziehungsheimes „Lindenhof". Der damalige Wittlaerer Pastor
Franz Frank schrieb zu diesem Ereignis: „In Folge dieses Verkaufs (des
Lindenhofs an die Anstalten) scheidet Wittlaer aus dem Kreise der rein
katholischen Pfarreien für immer aus." Im
Oktober wurde der Unterricht im neuerbauten Schulgebäude am heutigen
Melbecksweg aufgenommen. 1905 Bau
und Beginn des Handwerkerbildungsheimes„Reckestift". 1906
Auf
Anregung des Kaiserswerther Bürgermeisters Derpmann wurde die Freiwillige
Feuerwehr Wittlaer-Bockum gegründet. Sie zählte über 20 Mitglieder
und hielt ihre Einbrungen auf den Spielplätzen des Schulhofs ab. 1907
Von
der elektrischen Zentrale in Kaiserswerth wurde eine Leitung über
Einbrungen nach
Wittlaer und Bockum verlegt, die den Bewohnern elektrisches Licht und
elektrische Energie brachte. Baubeginn
des zu den Düsselthaler Anstalten (Graf-Recke-Stiftung) gehörenden
Kinderheims „Neu-Düsselthal" mit Kirche und Lehrerhaus. 1908
Der
Landschaftsmaler Max Clarenbach, 1908 Mitbegründer des Sonderbundes, seit
1917 Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf, bezog sein Haus am
Heckenweg (heute Max-Clarenbach-Weg). 1910
Im Sommer wurde die Pfarrkirche St. Remigius durch den Angermunder
Kirchen und
Historienmaler Heinrich Nüttgens von neuem ausgemalt. Die alten
Malereien waren zum Teil vollständig verblaßt. 1912
Inbetriebnahme des
Duisburger Wasserwerks in Bockum. Mit dem Wasserwerk entstand
auch eine neue Siedlung für die Mitarbeiter. 1913
In Wittlaer wurde mit der Verlegung von Wasserleitungen begonnen, und
zwar zunächst
bei den Häusern an der Landstraße (heute Duisburger Landstraße), da
die dortigen Brunnen meist trocken waren. Hans
Müller-Schlösser, Autor des „Schneider Wibbel", wohnte für
kurze Zeit in Wittlaer im Haus Marianne an der Bockumer Straße. Das
Haus in Höhe der Num mer
34 wurde 1996 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. 1915
Einquartierung
von deutschem Militär in Wittlaer und Bockum. 1916
Kriegsgefangene, überwiegend Franzosen, wurden zu Arbeiten in der hiesigen Landwirtschaft
herangezogen. 1918 Bilanz
des Ersten Weltkriegs: 37 gefallene Soldaten aus Wittlaer und Bockum. 1920
Zweithöchstes Hochwasser
dieses Jahrhunderts: Sämtliche Keller und die meisten Straßen
Kaiserswerths standen unter Wasser. 1921
Im Rahmen der Ruhrbesetzung besetzten französische Soldaten Wittlaer und
Bockum. 1922
Enthüllung und
Einweihung des Kriegerdenkmals neben der Kirche. 1926
Jahrhunderthochwasser
des Rheins mit einem Pegel von 11, 10 Metern. Kaiserswerth stand
unter Wasser. Auch in Wittlaer und Bockum stand in einigen Häusern das
Wasser, teilweise bis zu achtzig Zentimetern in den Wohnräumen. Inbetriebnahme
des Schnellbahnverkehrs zwischen Düsseldorf und Duisburg (Linie D) auf
eigenem Gleiskörper mit vierachsigen Großraumwagen. Haltestellen
wurden in Wittlaer (Einbrunger Straße) und am Froschenteich
eingerichtet. Im
Herbst wurden von den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken
Gasrohre verlegt. 1927
Franzjosef Klemm, der als
erfolgreicher Porträtmaler weit über den Niederrhein hinaus bekannt
war, bezog sein Haus in seiner Wahlheimat Wittlaer am Heckenweg. Fertigstellung
des ersten Bauabschnitts der „Neuen Siedlung" am Eingang von
Wittlaer Ecke Duisburger Landstraße und Bockumer Straße. Diese
Siedlung kam auf
Initiative des Wittlaerer Pastors Franz Vaahsen zustande. Der zweite Bauabschnitt
wurde 1929 fertig-gestellt. Erste
Tankstelle in Bockum vor dem Lebensmittelgeschäft Bünten (heute Hußmann). 1929
Kaiserswerth und Lohausen
sowie Teile von Einbrungen (Flur II) wurden nach Düsseldorf,
Teile von Bockum (Flur 1) mit den Holtumer Höfen nach Duisburg ein-gemeindet.
Die restlichen Dörfer der ehemaligen Bürgermeisterei Kaiserswerth
Wittlaer, Bockum und Kalkum wurden dem neugegründeten Amt Ratingen, dem
späteren Amt Angerland im Landkreis Düsseldorf-Mettmann, zugeteilt. Inbetriebnahme
des Duisburger Wasserwerks „Auf der Schanz" in Wittlaer. 1930
Bildung der Großgemeinde
Wittlaer mit den Ortsteilen Bockum, Einbrungen, Fro- schenteich,
Kalkum und Zeppenheim. 1932
Auf
Initiative der Stadt Duisburg, die umfangreiche Ländereien in Wittlaer
gekauft hatte,
wurde ein Bebauungsplan zur völligen Umgestaltung des Ortes vorgelegt. Danach
sollten 3 km Straßen entweder neu angelegt oder die vorhandenen
ausgebaut und teilweise begradigt werden. Die Straßenbreite sollte
zwischen 10,50 und 14 Metern betragen. Für dieses unangepaßte Großprojekt
wurde ein Fläche von 20 Mor
gen benötigt. Nicht nur die Wittlaerer Bürger, sondern auch
Persönlichkeiten des
öffentlichen Lebens machten gegen diesen „Wahnsinnsplan"
(Prof. Richard Klap heck)
Front. Die zahlreichen heftigen Proteste ließen den Plan schließlich
scheitern. 1934
Die
Preßspan- und Pappenfabrik in Einbrungen stellte ihren Betrieb ein. 1936
Der
Reichssender Köln sendete eine Reportage einer Deichschutzübung der
Freiwilligen Feuerwehr Wittlaer in Bockum. Das
Wittlaerer Gemeindehaus wurde fertiggestellt und bezogen. In ihm war die
Freiwillige Feuerwehr Wittlaer, der NSV-Kindergarten, eine Nebenstelle
der Amtssparkasse Ratingen, die NSV-Bücherei, eine Jugendherberge, Räume
für die HJ
und den BDM sowie die Geschäftsstelle der NSV
(Nationalsozialistische Volks
wohlfahrt) untergebracht. 1939
Aufhebung der
Anlegestelle „Wittlaer" der Köln‑Düsseldorfer. Letzte
Dampfer fahrt
der „Stadt Düsseldorf" zur Anlegestelle „Wittlaer" am
Karfreitag. Einquartierung
deutscher Soldaten in Wittlaer. 1940 Erste
Bombenabwürfe auf Wittlaer. 1944 Pastor
Franz Vaaßen, Wegbereiter der modernen sakralen Kunst in der Wittlaerer
Kirche St. Remigius und Gegner des Nazi‑Regimes, starb nach Gefängnisaufenthalt
am 2. Oktober im Alter von fast 63 Jahren. 1945 Gauleiter
Florian ordnete im März die totale Räumung einiger Städte und
Gemeinden an, darunter auch Wittlaer und Bockum. Bilanz des Zweiten Weltkrieges:
Wittlaer hatte 23 durch Kriegseinwirkung getötete Zivilisten und 80
gefallene Soldaten zu beklagen. 6 Häuser wurden total zerstört,
darunter das Wittlaerer Gemeindehaus, zahlreiche Gebäude erheblich
beschädigt, darunter die Kirche. 1949
Entstehung
der Künstlerkolonie Einbrungen in der ehemaligen Papiermühle. Als
erster Künstler zog der Bildhauer und Maler Hermann Raddatz in die Mühle. 1952 Max
Clarenbach, der in Wittlaer seine Wahlheimat gefunden hatte, starb im
Alter von 72 Jahren. 1955 Die
Wittlaerer Kirche wurde nach zehnjährigen, durch Kriegsschäden
hervorgerufene Aufbau- und Instandsetzungsarbeiten fertiggestellt. 1959 Der
Porträtmaler Franzjosef Klemm, der viele Persönlichkeiten des öffentlichen
Lebens gemalt hatte, u.a. Konrad Adenauer und Josef Kardinal Frings,
starb im Alter von 75 Jahren. 1960 Erster
Spatenstich für die Kanalisation in Wittlaer. 1961 Bezug
der ersten Wohnungen der Siedlung „Am Krausen Baum". Bezug der ersten Eigenheime im
Neubaugebiet zwischen „Bockumer Straße" und „Fritz-Köhler-Weg“,
„Grenzweg" und „Wittgatt". 1963
Wittlaer und Bockum
erhielten einen Omnibusanschluß durch die Rheinische Bahngesellschaft.
Die Buslinie 81 verkehrte zwischen Wittlaer und Heiligenhaus. 1965
Die
Wittlaerer und Kalkumer Sportler fanden sich im TV Kalkum 1911/Wittlaer
zusammen. Bezug
des ersten Hauses im neuen Wohngebiet an den Straßen
„Postenweg", „An
der Schanz" und „Hinacker" 1966
In
einer Feierstunde wurde die neue Schule am Grenzweg, die 1975 den Namen
„Franz-Vaahsen-Schule" erhielt, ihrer Bestimmung übergeben. Es
war wohl das erste Mal, daß ein Beluga-Wal sich weit den Rhein hinauf
gewagt hatte und bei Wittlaer vorbeischwamm. 1968
Fertigstellung der 17
Einfamilienhäuser der Siedlung „Am St. Remigius". 1970
Einweihung
des neuen kath. Kindergartens am Pastoratsweg. 1972
Entstehung
der Wohnsiedlung am „Roßpfad" in Bockum. 1975
Die
Großgemeinde Wittlaer mit ihren Ortsteilen Bockum, Einbrungen, Froschenteich,
Kalkum und Zeppenheim wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung nach
Düsseldorf eingemeindet. Inbetriebnahme
des neuen Wittlaerer Bahnhofs der Linie D. 1978
Gründung
des Heimat- und Kulturkreises Wittlaer. 1980 Erstes
„Heimat-Jahrbuch Wittlaer", herausgegeben vom Heimat- und
Kulturkreis Wittlaer. 1982
Auf
Initiative des Heimat- und Kulturkreises Wittlaer wurde die
Hubertuskapelle bei
Groß-Winkelhausen restauriert. 1984 Durch
die Stadtwerke Duisburg wurde das vom Verfall bedrohte Haus Werth wiederhergestellt. 1986 Bezug
der ersten Häuser der Siedlung „Sonnenacker" in Bockum. 1990
Der
Außenbezirk der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung wurde von Bockum nach Neuss
verlegt. 1992
Ein
heftiges Erdbeben mit einer
Stärke von 5,8 der Richter-Skala erschütterte den Niederrhein.
Gebäudeschäden wurden in Wittlaer nicht festgestellt. 1993
Einweihung des neuen Pfarrheims der Kath. Kirchengemeinde St.
Remigius am Pastoratsweg. 1994
Großes Festprogramm aus Anlaß der 850-Jahr-Feier Wittlaers. 1995
Abschluß umfangreicher Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten
in der Wittlaerer Pfarrkirche St. Remigius. 1998
Beginn der Bauarbeiten im Neubaugebiet an der Einbrunger Straße.
Geplant sind 1200
Wohneinheiten. Als
Krönung der Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten erhielt die
Wittlaerer Pfarrkirche St. Remigius eine neue Orgel. 1999 Bezug der ersten Wohnungen und Häuser im Neubaugebiet
Einbrungen.
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