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         Zeittafel zur Geschichte von Wittlaer   1144  Erste
        urkundliche Erwähnung Wittlaers: König Konrad III. bestätigte dem
        Kanonissenstift Vilich bei Bonn alle Rechte und Besitzungen, darunter im
        Dorf Wittlaer „eine Kirche mit dem ganzen Zehnten, zwei Fronhöfe und
        außerdem noch 14 (dienst- und zinspflichtige) Hofstellen". Die
        hier genannte Kirche (St. Remigius) war vermutlich zu dieser Zeit
        bereits Pfarrkirche. 1176         
        Zweite
        Erwähnung Einbrungens. Die erste Erwähnung erfolgte bereits in einer
        nicht datierten Quelle zwischen 1090 und 1120. 1183  Das
        Stift Vilich erwarb den Wildbann und damit die freie Verfügung
        über den Vilicher Wald Buchinverlo (Dicker Busch) in Wittlaer. 1195           
        Päpstliche Bestätigung
        aller Rechte und Besitzungen für das Stift Vilich wie 1144. 1213    
        Das Stift Vilich kaufte Land in Wittlaer und ließ es dann mit großen
        Kosten roden und
        urbar machen. 1247  Erste
        Erwähnung der oberen Mühle, der sog. „Pfaffenmühle", in
        Einbrungen. Sie war in geistlichem Besitz und gehörte zum Stift
        Kaiserswerth. 1282         
        Zweite
        Erwähnung Winkelhausens. Die erste Erwähnung erfolgte bereits in einer
        nicht datierten Quelle aus der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. 1310  Erste
        urkundliche Erwähnung von Bockum. Hier besaß das Stift St. Gereon zu Köln
        umfangreiche Besitzungen. Dreizehn Höfe im Kirchspiel Wittlaer waren
        von ihm abhängig. 1392  Erste
        Erwähnung des Kunigundengutes in Wittlaer, das sich im Besitz des
        Stiftes St. Lambertus in Düsseldorf befand. Auf dem Gelände steht
        heute Haus Blank, Pastoratsweg 30. 1431  Erste
        Erwähnung der St.-Sebastianus-Bruderschaft in einem Bericht des Pastors
        Jacobus Mitteldorpff über die Fronleichnamsprozession von Wittlaer.
        Danach begleiteten die Schützen die Prozession von der Kirche aus über
        Bockum nach Groß‑Winkelhausen und zurück. 1436         
        Bericht
        über die Fronleichnamsprozession im Pfarrdorf Wittlaer von Pastor
        Jacobus Mitteldorpff, der uns in einer Abschrift aus dem Anfang des 17.
        Jahrhunderts erhalten geblieben ist. 1437  Erste
        Erwähnung der Kaldenberger Hofes in Einbrungen, auch Hof zu Einbrungen
        genannt. 1451  Erster
        Nachweis über das Bockumer Hofgericht. Eine Aufzählung aus diesem Jahr
        nennt 13 Höfe im Kirchspiel Wittlaer, die zu diesem Gericht gehörten:
        Hannesplatz (Platzgut), Junggesellengut, Sibels, Sibelkens, Kevers (Schmitzgens),
        Alte Gate, Morren (Meifels), Stremen (Striemen, Clouten), Gumpers (Ellers,
        Kessels), Rosenwaldt, Dinklaken, Calchemsgut (Stecken) und Auf der Gaten
        (Beek). Die Aufgaben des Hofgerichts waren u.a. das Einsammeln von
        Zinsen und Abgaben sowie das Testieren von Veräußerungen. 1464  Erste
        Erwähnung des Wingartsguts zu Wittlaer, das dem Herzog Gerhard von Jülich‑Berg
        und seiner Gattin Sophia von Sachsen gehörte. Das Gut lag auf dem Gelände
        „Auf der Schanz" nördlich des Melbeckhofes. 1520  Erste
        Erwähnung des Clutenhofs in Bockum, der sich im Kaiserswerther
        Stiftsbesitz befand. 1618   Erste
        Erwähnung des Hofes zu Bockum, der dem Landesherrn gehörte.   1635  Die
        Kalkgilde zu Wittlaer, ein vertraglicher Zusammenschluß von
        Kalkschiffern, Kalkbrennern und Kalkkaufleuten, wurde wahrscheinlich in
        diesem Jahr gegründet. Jährlich am ersten Sonntag nach Neujahr
        versammelte sich die Gilde in Wittlaer im Hause von Paul Heckermann
        (heute Brands Jupp). Der
        Dreißigjährige Krieg machte auch vor Wittlaer nicht halt. Aus dem
        Jahre 1635 ist z.B. folgendes bekannt: Plünderungen der Höfe, Mißhandlungen
        und Gefangennahme von Bewohnern. Ein Kriegsschiff lag längere Zeit vor
        Bockum. Die Bockumer Fischer sollten ihre Nachen abgeben und die
        Soldaten kostenlos versorgen. 1649         
        Pfalzgraf
        Wolfgang Wilhelm schenkte den Jesuiten in Düsseldorf das zwischen
        Wittlaer und Kaiserswerth gelegene Werth, auch Galgenwerth oder
        Wittlaerer Werth genannt, zur Aufbesserung ihrer Einkünfte. 1675  Erste
        Erwähnung der Wittlaerer Schule. 1708  Die
        Pfarrkirche St. Remigius erhielt einen neuen Hochaltar. 1712         
        Beendigung
        des Prozesses gegen die Räuber und Mörder des Siechenhauses am
        Froschenteich. Noch im selben Jahr wurde der Abriß des dortigen
        Siechenhauses durch Kurfürst Johann Wilhelm verfügt. 1739  Das Adelsgeschlecht von Winkelhausen erlosch in der männlichen
        Linie, als Karl Franz Graf von Winkelhausen unverheiratet starb. Erbin
        wurde seine Schwester Isabella Johanna Maria, die mit Edmund Florenz
        Cornelius Graf von Hatzfeldt-Wildenburg -Weisweiler verheiratet war. Der
        gesamte Familienbesitz Winkelhausen ging damit in den Besitz der Grafen
        von Hatzfeld-Wildenburg-Weisweiler über, zu dem auch Schloß Kalkum gehörte. 1768  Die Landesregierung kaufte das zwischen Wittlaer und
        Kaiserswerth gelegene Wittlaerer Werth von den Jesuiten zurück. 1781  Das außergewöhnliche Rheinhochwasser überschwemmte die Dämme
        und verwandelte die Felder zwischen Bockum, Mündelheim und Huckingen in
        einen riesigen See. 1795         
        Johann
        Wilhelm Heinzen wurde zum Pfarrer in Wittlaer ernannt. Pastor Heinzen
        erwarb sich überaus große Verdienste um des Schulwesen. Sogar König
        Friedrich Wilhelm von Preußen sprach ihm in einem Kabinettsschreiben
        seine Anerkennung aus. Von 1821 bis zu seinem Tod 1840 war er als
        Pfarrer an St. Lambertus in Düsseldorf tätig. 1799         
        Außergewöhnlich
        starkes Hochwasser im Februar. Die Bewohner von Mündelheim, Serm,
        Huckingen und Lohausen flohen mit ihrem Vieh in die höher gelegenen
        Orte Wittlaer und Bockum. Auch zahlreiche Häuser in Bockum standen
        unter Wasser, einige wurden total zerstört. 1802           
        Anstellung des ersten
        geprüften Lehrers Wenzel Wotruba in Wittlaer. Fertigstellung des neuen
        Pfarrhauses am heutigen Pastoratsweg. Treibende Kraft für den Neubau
        war Pastor Johann Wilhelm Heinzen. Aufhebung des Stiftes St. Gereon
        in Köln. Die Besitzungen des Stiftes in Bockum wurden konfisziert und
        an Privatpersonen veräußert. 1804         
        Aufhebung
        des Stiftes Vilich. Die ersten exakten Karten (sog.
        Urkataster) von Wittlaer, Bockum und Einbrungen sind im Auftrage der
        französischen Regierung fertiggestellt worden. Anlegung eines neuen
        Friedhofes an der heutigen Bockumer Straße.   1808           
        Verkauf des Wittlaerer
        und Verloer Hofes an den Grafen von Spee. 1809         
        Einführung
        des französischen Franc im Großherzogtum Berg und damit auch in
        Wittlaer, Einbrungen und Bockum. Aufhebung
        der Kalkgilde durch die napoleonische Verwaltung. 1815           
        Preußen nahm das Großherzogtum
        Berg in Besitz (Rheinprovinz) 1816         
        Bildung
        des Landkreises Düsseldorf, zu dem auch Wittlaer, Einbrungen und Bockum
        gehörten. Das
        erste Dampfschiff auf dem Rhein. 1829         
        Verkauf
        des Wittlaerer Hofes an Heinrich Waldbröhl. 1833  Mit
        der Erhebung Huckingens zur selbständigen Pfarrei verlor die Pfarre
        Wittlaer einen Teil ihres Pfarrgebietes, nämlich Großenbaum. 1838  Im
        Januar fror der Rhein zu. Die Bewohner von Nierst kamen zu Fuß über
        den Rhein zum Besuch der Messe in Wittlaer. Vertrag zwischen dem Möbelschreiner
        Wilhelm Bellut aus Bilk und der Pfarre Wittlaer zur Herstellung eines
        neuen Hochaltars für die Kirche. 1839           
        Johann Wilhelm
        Schirmer wurde zum Leiter der Landschaftsklasse der Düsseldorfer
        Akademie berufen. Von ihm stammen wohl auch die frühesten bildnerischen
        Darstellungen unserer heimatlichen Umgebung: „Die Lintorfer
        Heide" und „Der          
        Kalkumer Wald". 1845    
        Das
        Rheinhochwasser berührte den obersten Rand des Dammes. Die Bockumer
        Bauern flüchteten mit ihrem Vieh in die höher gelegenen Teile des
        Ortes. 1848           
        Extrem niedriger
        Wasserstand des Rheins im Januar. Alle Brunnen in Wittlaer und Bockum
        waren ohne Wasser. 1852    
        Seit
        einigen Jahren arbeiteten Kinder aus Wittlaer, Bockum und Einbrungen in
        Kaiserswerth in Zigarettenfabriken und am Webstuhl. 1852 wurde auch der
        erste Webstuhl in Wittlaer aufgestellt. Die
        Personenpost zwischen Düsseldorf, Kaiserswerth und Huckingen durfte an
        folgenden Haltepunkten Reisende aufnehmen-. in Wittlaer „am Jäger"
        beim Wirt Bertrams und „am
        Froschenteich" beim Wirt Hermann Schauf. 1853     
        Ein
        nächtliches Unwetter mit Hagelschlag. In der Wittlaerer Kirche gingen
        80 Scheiben
        zu Bruch. Große Verheerungen auf den Feldern, besonders am Dicken Busch
        und dem Verloer Hof. Familie
        Peter Jaegers aus Bockum wanderte nach Amerika aus. Der Bruder Johann
        des Peter Jaegers war schon einige Jahre zuvor ausgewandert. Große
        Trockenheit und Kälte gegen Ende des Jahres. Alle Brunnen waren ohne
        Wasser. Am 30. Dezember war der Schnee bis zu 3 Meter hoch. Farblithographie
        „Gasthaus in Wittlaer" (heute „Brands Jupp") von August
        von Wille. Die Düsseldorfer Maler entdeckten das reizvolle Dörfchen
        Wittlaer und die hiesige typische Niederrheinlandschaft. 1855       
        In
        Wittlaer, Bockum und der weiteren Umgebung wurden Bohrversuche nach Steinkohle
        durchgeführt. Der
        Besitzer des Wittlaerer Hofes verkaufte das Grundstück „An der
        Schanz" an ein Konsortium, das an dieser Stelle ein Hüttenwerk
        bauen wollte. Auf diesem Gelände steht heute das Duisburger Wasserwerk. Gründung
        der „Ruhrorter Bergbau- und Hüttengesellschaft". Diese
        Aktiengesellschaft mit Sitz in Ruhrort wollte eine Hochofen-Anlage in
        Wittlaer bauen sowie Steinkohlefelder kaufen und abbauen. 1856    
        Das
        Projekt einer Hochofen-Anlage in Wittlaer, „das so lange die Einwohner
        beschäftigte", wurde aufgegeben. 1858           
        Infolge des sehr
        niedrigen Rheinwassers hatten die Brunnen in Wittlaer und Bockum mehrere
        Monate kein Wasser. Gründung
        des Deichverbandes Bockum, Serm, Mündelheim. 1868     
        Der Gemeinderat von
        Bockum, lehnte die Einstellung einer weiblichen Lehrkraft für die
        Schule einstimmig ab. 1872           
        Gründung des
        Kirchenchors St. Cäcilia. Der Wittlaerer Pfarrer Franz Frank gab 1872
        bekannt, einen Verein zu gründen, der sich der Pflege des kirchlichen
        Gesangs annehmen sollte. Am 10. Februar 1873 kam ein Gesangverein
        zustande, der aus folgenden Personen bestand: Pfarrer Frank, Protektor,
        Lehrer Schulte, Diri         
        gent, Peter Bertrams, Josef Blomen-kamp, Josef Brand, Carre,
        Jacob Kremer, Johann Dahmen, Paul Gries, Wilhelm Hagen, Hermann Issel,
        Anton Jägers, Andreas Lobeck, Franz Peters, Johann Santen, Johann
        Siepenkothen, Johann Schrnitz, Heinrich Zensen, Laurenz Rütten. 1874     
        Die
        Preßspan- und Pappenfabrik „Stöcker und Kuhlen" („Papiermühle")
        in Einbrungen nahm ihren Betrieb auf. 1878  Ein
        10 bis 15 Sekunden dauerndes starkes Erdbeben erschütterte Wittlaer und
        das Niederrheingebiet
        im August des Jahres. Ein zweiter, weniger heftiger Erdstoß folgte fünf
        Minuten später, ein drittes Beben nach anderthalb Stunden. 1894           
        Änderung der
        Pfarrgrenzen, die den Grenzen der Zivilgemeinden angepaßt wurden. Die
        Pfarre Wittlaer verlor durch diese Grenzregulierung die Höfe Böckum
        und Kesselsberg sowie die Sandmühle
        an die Pfarre Huckingen und im Dorf Rahm zwei Häuser an die Pfarre
        Angermund. Die Pfarre Wittlaer gewann in Einbrungen          
        den Besgeshof oder  Wassenberger-hof,
        die angrenzende Mühle sowie die Häuser im Einbrunger Feld. Der
        Maler Arthur Kampf, Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf,
        kaufte den Honnenhof in Bockum vom Ackerer Caspar Velder. 1896         
        Gründung
        des Spar- und Darlehenskassenvereins Wittlaer-Bockum. 1897      
        Im
        Rahmen einer Flurzusammenlegung, überwiegend in der Gemeinde Bockum, wurden
        die Felder neu verteilt. 1899     
        Bei
        der Posthilfsstelle Bockum wurde der Telegraphenbetrieb und
        Unfallmeldedienst eingerichtet. 1900           
        Eröffnung der
        Kleinbahnstrecke zwischen Düsseldorf und Duisburg. Wittlaer wurde
        dadurch an den öffentlichen Nahverkehr angeschlossen. Die Fahrten der
        Personenpost  wurden auf der Strecke zwischen Düsseldorf, Kaiserswerth und
        Huckingen mit der Eröff-nung des Bahnverkehrs eingestellt. Der
        Maler Professor Arthur Kampf, der einem Ruf an die Königliche Akademie
        der Künste in Berlin gefolgt war, verkaufte den Honnenhof in Bockum an
        den Düsseldorfer Fabrikbesitzer Franz Sievert. 1902     
        Die
        Düsselthaler Anstalten (Graf-Recke-Stiftung) bezogen im Rahmen der
        Verlegung ihrer Heime aus Düsseldorf den Lindenhof in Einbrungen.
        Beginn des land wirtschaftlichen
        Erziehungsheimes „Lindenhof". Der damalige Wittlaerer Pastor
        Franz Frank schrieb zu diesem Ereignis: „In Folge dieses Verkaufs (des
        Lindenhofs an die Anstalten) scheidet Wittlaer aus dem Kreise der rein
        katholischen Pfarreien für immer aus." Im
        Oktober wurde der Unterricht im neuerbauten Schulgebäude am heutigen
        Melbecksweg aufgenommen. 1905  Bau
        und Beginn des Handwerkerbildungsheimes„Reckestift". 1906    
        Auf
        Anregung des Kaiserswerther Bürgermeisters Derpmann wurde die Freiwillige
        Feuerwehr Wittlaer-Bockum gegründet. Sie zählte über 20 Mitglieder
        und hielt ihre Einbrungen auf den Spielplätzen des Schulhofs ab. 1907    
        Von
        der elektrischen Zentrale in Kaiserswerth wurde eine Leitung über
        Einbrungen nach
        Wittlaer und Bockum verlegt, die den Bewohnern elektrisches Licht und
        elektrische Energie brachte. Baubeginn
        des zu den Düsselthaler Anstalten (Graf-Recke-Stiftung) gehörenden
        Kinderheims „Neu-Düsselthal" mit Kirche und Lehrerhaus. 1908     
        Der
        Landschaftsmaler Max Clarenbach, 1908 Mitbegründer des Sonderbundes, seit
        1917 Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf, bezog sein Haus am          
        Heckenweg (heute Max-Clarenbach-Weg). 1910      
        Im Sommer wurde die Pfarrkirche St. Remigius durch den Angermunder
        Kirchen und
        Historienmaler Heinrich Nüttgens von neuem ausgemalt. Die alten
        Malereien waren zum Teil vollständig verblaßt. 1912           
        Inbetriebnahme des
        Duisburger Wasserwerks in Bockum. Mit dem Wasserwerk entstand
        auch eine neue Siedlung für die Mitarbeiter. 1913       
        In Wittlaer wurde mit der Verlegung von Wasserleitungen begonnen, und
        zwar zunächst
        bei den Häusern an der Landstraße (heute Duisburger Landstraße), da
        die dortigen Brunnen meist trocken waren. Hans
        Müller-Schlösser, Autor des „Schneider Wibbel", wohnte für
        kurze Zeit in Wittlaer im Haus Marianne an der Bockumer Straße. Das
        Haus in Höhe der Num   mer
        34 wurde 1996 abgerissen und durch einen Neubau ersetzt. 1915         
        Einquartierung
        von deutschem Militär in Wittlaer und Bockum. 1916           
        Kriegsgefangene, überwiegend Franzosen, wurden zu Arbeiten in der hiesigen Landwirtschaft
        herangezogen. 1918  Bilanz
        des Ersten Weltkriegs: 37 gefallene Soldaten aus Wittlaer und Bockum. 1920           
        Zweithöchstes Hochwasser
        dieses Jahrhunderts: Sämtliche Keller und die meisten Straßen
        Kaiserswerths standen unter Wasser. 1921      
        Im Rahmen der Ruhrbesetzung besetzten französische Soldaten Wittlaer und
        Bockum. 1922           
        Enthüllung und
        Einweihung des Kriegerdenkmals neben der Kirche. 1926           
        Jahrhunderthochwasser
        des Rheins mit einem Pegel von 11, 10 Metern. Kaiserswerth stand
        unter Wasser. Auch in Wittlaer und Bockum stand in einigen Häusern das
        Wasser, teilweise bis zu achtzig Zentimetern in den Wohnräumen. Inbetriebnahme
        des Schnellbahnverkehrs zwischen Düsseldorf und Duisburg (Linie D) auf
        eigenem Gleiskörper mit vierachsigen Großraumwagen. Haltestellen
        wurden in Wittlaer (Einbrunger Straße) und am Froschenteich
        eingerichtet. Im
        Herbst wurden von den Rheinisch-Westfälischen Elektrizitätswerken
        Gasrohre verlegt. 1927           
        Franzjosef Klemm, der als
        erfolgreicher Porträtmaler weit über den Niederrhein hinaus bekannt
        war, bezog sein Haus in seiner Wahlheimat Wittlaer am Heckenweg. Fertigstellung
        des ersten Bauabschnitts der „Neuen Siedlung" am Eingang von
        Wittlaer Ecke Duisburger Landstraße und Bockumer Straße. Diese
        Siedlung kam    auf
        Initiative des  Wittlaerer Pastors Franz Vaahsen zustande. Der zweite Bauabschnitt
        wurde 1929 fertig-gestellt. Erste
        Tankstelle in Bockum vor dem Lebensmittelgeschäft Bünten (heute Hußmann). 1929           
        Kaiserswerth und Lohausen
        sowie Teile von Einbrungen (Flur II) wurden nach Düsseldorf,
        Teile von Bockum (Flur 1) mit den Holtumer Höfen nach Duisburg ein-gemeindet.
        Die restlichen Dörfer der ehemaligen Bürgermeisterei Kaiserswerth
        Wittlaer, Bockum und Kalkum wurden dem neugegründeten Amt Ratingen, dem
        späteren Amt Angerland im Landkreis Düsseldorf-Mettmann, zugeteilt. Inbetriebnahme
        des Duisburger Wasserwerks „Auf der Schanz" in Wittlaer. 1930           
        Bildung der Großgemeinde
        Wittlaer mit den Ortsteilen Bockum, Einbrungen, Fro- schenteich,
        Kalkum und Zeppenheim. 1932    
        Auf
        Initiative der Stadt Duisburg, die umfangreiche Ländereien in Wittlaer
        gekauft hatte,
        wurde ein Bebauungsplan zur völligen Umgestaltung des Ortes vorgelegt. Danach
        sollten 3 km Straßen entweder neu angelegt oder die vorhandenen
        ausgebaut und teilweise begradigt werden. Die Straßenbreite sollte
        zwischen 10,50 und 14 Metern betragen. Für dieses unangepaßte Großprojekt
        wurde ein Fläche von 20 Mor  
        gen benötigt. Nicht nur die Wittlaerer Bürger, sondern auch
        Persönlichkeiten des          
        öffentlichen Lebens machten gegen diesen „Wahnsinnsplan"
        (Prof. Richard Klap   heck)
        Front. Die zahlreichen heftigen Proteste ließen den Plan schließlich
        scheitern. 1934     
        Die
        Preßspan- und Pappenfabrik in Einbrungen stellte ihren Betrieb ein. 1936     
        Der
        Reichssender Köln sendete eine Reportage einer Deichschutzübung der
        Freiwilligen Feuerwehr Wittlaer in Bockum. Das
        Wittlaerer Gemeindehaus wurde fertiggestellt und bezogen. In ihm war die
        Freiwillige Feuerwehr Wittlaer, der NSV-Kindergarten, eine Nebenstelle
        der Amtssparkasse Ratingen, die NSV-Bücherei, eine Jugendherberge, Räume
        für die HJ          
        und den BDM sowie die Geschäftsstelle der NSV
        (Nationalsozialistische Volks         
        wohlfahrt) untergebracht. 1939           
        Aufhebung der
        Anlegestelle „Wittlaer" der Köln‑Düsseldorfer. Letzte
        Dampfer fahrt
        der „Stadt Düsseldorf" zur Anlegestelle „Wittlaer" am
        Karfreitag. Einquartierung
        deutscher Soldaten in Wittlaer. 1940  Erste
        Bombenabwürfe auf Wittlaer. 1944  Pastor
        Franz Vaaßen, Wegbereiter der modernen sakralen Kunst in der Wittlaerer
        Kirche St. Remigius und Gegner des Nazi‑Regimes, starb nach Gefängnisaufenthalt
        am 2. Oktober im Alter von fast 63 Jahren. 1945          Gauleiter
        Florian ordnete im März die totale Räumung einiger Städte und
        Gemeinden an, darunter auch Wittlaer und Bockum. Bilanz des Zweiten Weltkrieges:
        Wittlaer hatte 23 durch Kriegseinwirkung getötete Zivilisten und 80
        gefallene Soldaten zu beklagen. 6 Häuser wurden total zerstört,
        darunter das Wittlaerer Gemeindehaus, zahlreiche Gebäude erheblich
        beschädigt, darunter die Kirche. 1949         
        Entstehung
        der Künstlerkolonie Einbrungen in der ehemaligen Papiermühle. Als
        erster Künstler zog der Bildhauer und Maler Hermann Raddatz in die Mühle. 1952  Max
        Clarenbach, der in Wittlaer seine Wahlheimat gefunden hatte, starb im
        Alter von 72 Jahren. 1955  Die
        Wittlaerer Kirche wurde nach zehnjährigen, durch Kriegsschäden
        hervorgerufene Aufbau- und Instandsetzungsarbeiten fertiggestellt. 1959  Der
        Porträtmaler Franzjosef Klemm, der viele Persönlichkeiten des öffentlichen
        Lebens gemalt hatte, u.a. Konrad Adenauer und Josef Kardinal Frings,
        starb im Alter von 75 Jahren. 1960  Erster
        Spatenstich für die Kanalisation in Wittlaer. 1961  Bezug
        der ersten Wohnungen der Siedlung „Am Krausen Baum". Bezug der ersten Eigenheime im
        Neubaugebiet zwischen „Bockumer Straße" und „Fritz-Köhler-Weg“,
        „Grenzweg" und „Wittgatt". 1963           
        Wittlaer und Bockum
        erhielten einen Omnibusanschluß durch die Rheinische Bahngesellschaft.
        Die Buslinie 81 verkehrte zwischen Wittlaer und Heiligenhaus. 1965     
        Die
        Wittlaerer und Kalkumer Sportler fanden sich im TV Kalkum 1911/Wittlaer
        zusammen. Bezug
        des ersten Hauses im neuen Wohngebiet an den Straßen
        „Postenweg", „An    
        der Schanz" und „Hinacker" 1966       
        In
        einer Feierstunde wurde die neue Schule am Grenzweg, die 1975 den Namen
        „Franz-Vaahsen-Schule" erhielt, ihrer Bestimmung übergeben. Es
        war wohl das erste Mal, daß ein Beluga-Wal sich weit den Rhein hinauf
        gewagt hatte und bei Wittlaer vorbeischwamm. 1968           
        Fertigstellung der 17
        Einfamilienhäuser der Siedlung „Am St. Remigius". 1970         
        Einweihung
        des neuen kath. Kindergartens am Pastoratsweg. 1972         
        Entstehung
        der Wohnsiedlung am „Roßpfad" in Bockum. 1975     
        Die
        Großgemeinde Wittlaer mit ihren Ortsteilen Bockum, Einbrungen, Froschenteich,
        Kalkum und Zeppenheim wurde im Rahmen der kommunalen Neugliederung nach
        Düsseldorf eingemeindet. Inbetriebnahme
        des neuen Wittlaerer Bahnhofs der Linie D. 1978         
        Gründung
        des Heimat- und Kulturkreises Wittlaer. 1980  Erstes
        „Heimat-Jahrbuch Wittlaer", herausgegeben vom Heimat- und
        Kulturkreis Wittlaer. 1982    
        Auf
        Initiative des Heimat- und Kulturkreises Wittlaer wurde die
        Hubertuskapelle bei
        Groß-Winkelhausen restauriert. 1984  Durch
        die Stadtwerke Duisburg wurde das vom Verfall bedrohte Haus Werth wiederhergestellt. 1986  Bezug
        der ersten Häuser der Siedlung „Sonnenacker" in Bockum. 1990     
        Der
        Außenbezirk der Wasser- und Schiffahrtsverwaltung wurde von Bockum nach Neuss
        verlegt. 1992     
        Ein
        heftiges Erdbeben mit einer
        Stärke von 5,8 der Richter-Skala erschütterte den Niederrhein.
        Gebäudeschäden wurden in Wittlaer nicht festgestellt. 1993           
        Einweihung des neuen Pfarrheims der Kath. Kirchengemeinde St.
        Remigius am Pastoratsweg. 1994           
        Großes Festprogramm aus Anlaß der 850-Jahr-Feier Wittlaers. 1995           
        Abschluß umfangreicher Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten
        in der Wittlaerer Pfarrkirche St. Remigius. 1998           
        Beginn der Bauarbeiten im Neubaugebiet an der Einbrunger Straße.
        Geplant sind 1200
        Wohneinheiten. Als
        Krönung der Restaurierungs- und Renovierungsarbeiten erhielt die
        Wittlaerer Pfarrkirche St. Remigius eine neue Orgel. 1999  Bezug der ersten Wohnungen und Häuser im Neubaugebiet
        Einbrungen. 
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